Auszug aus dem Interview mit Michael Rädel, Chefredakteur blu
Mai, 2014
DEINE MODE HIER IST RECHT VIELFÄLTIG, WAS DIE SCHNITTE ANGEHT. ES IST NICHT NUR SOMMERWARE, ODER?
Ich arbeite ad hoc, nicht auf eine Saison ausgerichtet. Die Leute kaufen doch auch Oberteile im Winter und fahren dorthin, wo es warm ist. Wenn mir ein Stoff gefällt, schlage ich zu. Daher hängen hier lange Ärmel neben Tanktops – und gerade arbeite ich auch an einer dicken Collegejacke.
WORAUF LEGST DU WERT BEI DEINER MODE?
Lange Ärmel! Ich hatte es einfach satt, dass die Ärmel immer zu kurz sind. Und asymmetrisch soll es sein. Ich halte Asymmetrie für ein wichtiges Stilmittel. Meine Mode ist bequem, körperbetont und qualitativ hochwertig.
Die Passform ist mir wichtig, ich bin ein Techniker. Die Schulter muss da sitzen, wo sie hingehört.
WIE GEHST DU MIT KUNDENWÜNSCHEN UM?
Gar kein Problem: Solange das Material da ist, setze ich Kundenwünsche sofort um. Mir ist es wichtig, auf den Kunden einzugehen. Ich habe gerade 26 Modelle, die ich ausstelle – alles von mir gefertigt und besorgt. Da ich nicht auf Masse produziere und mir Feedback wichtig ist, nehme ich mir gerne die Zeit, etwas kundengerecht zu machen. Meine Mode soll lange Freude bereiten und halten.
MACHST DU AUCH „BEINMODE“?
Ich mach sicher auch Hosen, aber die sollen sich zum einen von klassischen Jeans abheben und zum anderen sehr gemütlich sein. Meine Hosen sind für zu Hause, fürs Rumlümmeln oder um auch einmal zum Bäcker zu gehen. Ich konzentriere mich aber eher auf Mode für Tattoos und Haare prachtvolle Oberkörper! (lacht)
DU HÄTTEST BEI HUGO BOSS ARBEITEN KÖNNEN, WOLLTEST ABER NICHT. GELD IST DIR EGAL?
Nicht egal, aber ich wollte nicht in einem Keller sitzen und immer dasselbe schneidern. Und nie Feedback bekommen. Man muss ja in der Branche immer Vorgaben erfüllen. Ich wollte frei sein. Meine Stoffe, meine Schnitte!
Hier gehts zum ganzen Artikel, inkl. Bilder Artikel Blu, Juni 2014
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